Das Hochwasser in München – durch die wundervolle Vintage-Linse Helios 44 gesehen

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Ein paar Tage starker Regen haben oft einen heftigen Einfluß auf München Stadtfluß, die Isar: Hochwasser und Überschwemmmung des Flußbettes in der Innenstadt.
München liegt an den Ausläufern eines langen Schotterbetts, dass sich von Alpen Richtung Norden erstreckt, ein Überbleibsel der letzten Eiszeit. Regenfälle in den Alpen führen daher schnell zum einem Anschwellen der Flüsse der Region – und eben auch der Isar. Die Röme nannten sie nicht umsonst die „Reissende“. Allerdings ist seit der Fertigstellung des Sylvensteinspeichersees am Isaroberlauf die Gefahr echter Überschwemmungen in der Stadt nehezu gebannt. Im Lehel lassen sich an manchen Häuserwänden noch Flutmarken finden, die ein beredtes Zeugnis von den Hochwassern frühere Tage ablegn.
Auch wenn ndie Stadt heute nicht mehr unmittelbar bedroht ist – ein beeindruckender Anblick ist das plötzliche Anschwellen des ansonsten eher gemächlichen Flusses allemal.

Hochwasser in München im August 2020

Neben den typischen Hochwassern während der Schneeschmelze im Frühjahr sind besonders die Gewitter des Sommers für Isarhochwasser verantwortlich so auch heuer.
Nach einigen Gewittertagen schwoll der Fluß um den 5. August massiv an, das Grundwasser wurde durch seine unter der Stadt laufenden Arme in diverse Keller in isarnahen Stadtvierteln wie Giesing und der Au gedrückt. Die Lokalpresse blies diesen nicht so wirklich ungewöhnlichen Vorgang massiv auf – auch nicht eben ungewöhnlich für die zum Alarmismus neigenden Münchner Bladln.

Da ich nun sehr naher der Isar wohne – allerdings mit trockenem Keller – habe ich mir dann mal selbst vor Ort angesehen, ob sich Münchens Isarufer nun tatsächlich in die dystopische Alptraumlandscchaft verwandelt hat, die AZ und TZ ausgemacht haben wollten.

Für einen genauen Blick bestens geeignet ist meine alte russische Helios 44M 50mm aus den 60ern.
Das Objektiv ist weltweit für sein Bokeh geschätzt und begehrt – doch ursprünglich war es die Standard-Linse
der Zenit-Spiegelreflex-Kameras und damit auch das Objektiv der sowjetischen Presse.
Ein ideales Setting also, um zu sehen, wie sich das Glas in 2020 auf einer Lumix G9 für Reportagefotografie und Video schlägt.

Also, auf den e-Scooter und kurz vor Sonnenuntergang runter an die Isar. Es gab wirklich Wasser, viel Wasser.
Aber dystopische Szenerien eher nicht. Oder?

Erschreckend war nur der Mangel an sozialer Distanz

Es war voll. Sehr voll. Im und neben dem Flußbett. Die Wiesen an der Isar komplett überfüllt, Party überall.
Was ja wirklich klasse ist – spontan ein paar Getränke mit Freunden, Musik, ein lauer Sommerabend.
Das ist einer großen Pluspunkte Münchens.

Aber mitten während der Corona-Epidemie? Kaum ein Mundschutz zu sehen, soziale Distanz völlige Fehlanzeige.
Während die Infektionszahlen gerade wieder steigen wie die Isar nach den Gewittern, herrscht hier ausgelassene Stimmung ohne jegliche Vorsicht.
Leider war auch keinerlei Einschreiten der reichlich vorhandenen Polizei zu erkennen Während sich Gruppen eng zusammenstehend allenthalben
bildeten, wurden – zumindest in meinem Beobachtungsbereich – ausschließlich Ausweiskontrollen bei schwarzen MitbürgerInnen durchgeführt.
Eine Ansprache bezüglich Corona-Verhaltensregeln konnte ich nirgends sehen.
Ich denke, hier besteht akuter Handlungsbedarfs.

Hier also Video und Fotostrecke zum Hochwasser in München Anfang August 2020.
Ich freue mich über Kommentare – und einen Besuch auf meinem YouTube-Kanal.

Traumhafter Sonnenaufgang im Englischen Garten, München

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Sonntag Morgen, der mystische Morgen, der Morgen, an dem man völlig ohne jegliche Schuldgefühle liegen bleiben und sich noch mal umdrehen kann…
Oder aber man steht um Viertel vor Fünf uhr auf, zwingt eine Tasse Kaffee runter und packt die Fotoausrüstung.
Beide Optionen sind großartig – aber nur bei einer gibt es als Belohnung diese großartigen Aufnahmen im goldenen Morgenlicht, schöne Erinnerungen und frische Brötchen auf dem Weg nach Hause obendrauf.
Das ist für mich ein Sonnenaufgang nach Maß.

 

Dem Sonnenaufgang entgegen

München wird von der Isar mehr oder weniger halbiert. Fer Fluß durchschneidet die Stadt ziemlich genau von Nord nach Süd und bildet so eine Achse, an der sich vieles orientiert. Da ich im Süden der Münchner Innenstadt wohne und die Isar im Laufe der Zeit sich ein Bett gegraben hat, ist es gar nicht so einfach, die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne einzufangen. Es wäre zwar maßlos übertrieben, das Flußbett als Canyon zu bezeichnen – aber tatsächlich ist die Sonne  schon ein paar Grad über den Horizont gestiegen, bevor sie das das Wasser erreicht. Um die ersten Strahlen der Morgensonne nahezu parallel über dem Grund zu erwischen, gibt es für mich nur einen Weg: den nach Norden.

Go North, it’s bright up there

München hat nun nicht eben eine riesige Fläche und die Innenstadt ist tatsächlich ziemlich klein, zumindest in Relation zum Rest. Aber die gut sieben Kilometer in der etwas kühleren Morgenluft reichen mir zum Aufwachen. Insbesondere, da ich unterwegs eine wirklich entzückende Entdeckung machte: Münchens Kulturreferat hat eine fantastische Installation des japanischen Architektur-Büros Bow-Wow finanziert und an der Wiedenmayerstraße über die kleine Isar gebaut. Oder besser gesagt ein Stück weit – das Objekt heisst „Bridge Sprout“ und ist  eine Halbbrücke, die tatsächlich völlig neue Perspektiven auf dieses Stück Isar eröffnet. Der Blick ist grandios – genau so wie der intensive Geruch nach frischem Holz!
Mehr Infos

Die Installation „Bridge Sprout“ des Architekturbüros Bow-Wow an der Isar

Blick nach Süden flußaufwärts von der „Bridge Sprout“

Mein Weg führt mich vorbei am Deutschen Museum, dem Bayerischen Parlament im Maximilianeum und dem Friedensengel. Ein Stück über die Prinzregentenstraße und hinter dem Haus der Kunst über den Parkplatz des legendären P1 – und ich bin endlich im Englischen Garten. Der ist nicht nur als einer größten innerstädtischen Gartenanlagen der Welt berühmt, sondern für die notorisch verkehrsgeplagte Stadt eine essentielle Frischluftquelle. Auch wenn es am Sonntag in aller Früh nicht wirklich laut ist, bin ich glücklich über die Ruhe und den Frieden, der mich hier empfängt.

Vermülltes Paradies

Zu dieser Tageszeit ist der Englische Garten ein Wunderland. Über den Wiesen liegt dichter Morgennebel, der von der Sonne nur zögerlich weggeküsst wird. Die Schemen von Enten, die sich im Morgengrauen ihr Frühstück besorgen, geben dem Anblick etwas unwirkliches, wie Feen, die auf der Wiese spielen. Ein paar Jogger ziehen ihre Runden auf den Wegen, ein, zwei frühe Spaziergänger, das wars. Oder?

Nicht ganz: im Nebel tauchen mehrere Gartenarbeiter mit Traktor und Anhänger auf, die die Spuren der letzten Nacht wegräumen. Und die haben es in sich.
Den überall verstreuten Wein- und Bierflaschen, Plastiktüten und Tetra-Packs nach müssen hier hunderte, vielleicht tausende eine heftige Party gefeiert haben. Das Ganze ist völlig surreal: die Schönheit des Gartens, der jungfräulich Morgennebel, die Enten und der Müll. Einer der Arbeiter frägt mich, ob ich von der Zeitung sei. Nein, bin ich leider nicht und ich fürchte, dieses Publikum liese sich auch nicht von Schlagzeilen beeindrucken.

Mal ehrlich, Leute: ihr habt die Flaschen und den sonstigen Kram hingetragem – was verdammt noch mal ist so schwer daran, den Müll einfach wieder mit zu nehmen?

Die Spuren der Nacht

 

Die Schönheit

Die Schöänheit des Parks lässt den Müll jedoch schnell vergessen. Der Sonnenaufgang streicht sanft durch die Bäume, zieht lange Schatten und taucht alles in goldenes Licht.
Hier gibt es wirklich nur zu sehen, nichts zu sagen.

 

 

 

Der See im glüht in der Morgensonne

Eines der Highlights des Gartens ist der „Kleinhesseloher See“. Mitten in dem langezogenen Areal gelegen, ist er unter Tags meistens von Ruderbooten belegt – jetzt in der Früh gehört er ganz den Vögeln. Diese Entenfamilie nutzt die Ruhe für ein ausgiebiges Frühstück – und Schwimmunterricht für die Kleinen. Besonders das Nesthäkchen traut sich noch nicht so ganz – das Video bis zum Ende anzusehen lohnt sich.

Eine Entenfamilie auf ihrer Brutinsel im Sonnenaufgang

 

Ein grandioser Ausflufg am frühen Morgen, ich habe jede Sekunde genossen.
Ich freue mich über Kommentare – und natürlich über Likes auf auf meinem YouTube-Kanal.